Hochplattig
Der Hochplattig ist der höchste Berg der Mieminger Kette in Nordtirol. Die Höhe des Hauptgipfels beträgt 2768 m über dem Meeresspiegel. Im Hauptkamm der Mieminger Kette schließen sich westlich des Hochplattigs die Mitterspitzen an, und östlich die Hochwand. Im Norden ist dem Hochplattig der Breitenkopf vorgelagert, im Südosten - getrennt durch die Judenklamm - die Judenköpfe.
Trotz seines Prädikats höchster Berg eines Gebirges wird der Hochplattig nur sehr selten bestiegen. Zum einen ist dieser Berg relativ schwer zugänglich, zum anderen fristet die Mieminger Kette eher ein Schattendasein im Vergleich zum berühmteren Wettersteingebirge im Norden, zu dem die Mieminger Kette manchmal sogar hinzugerechnet wird. Ein markierter Aufstieg zum Hochplattig existiert nicht.
Der Normalweg zu den verschiedenen Hochplattig-Gipfeln beginnt im Süden fast 1900 Höhenmeter tiefer in Mieming. Von dort geht es über den Henneberg bis zum Gachen Blick (= Gacher Blick, Gäher Blick). An diesem Aussichtspunkt endet der markierte Steig auf 1909 m. (Bis kurz unterhalb des Hennebergs wird MTB-Nutzung angeraten.) Der restliche Aufstieg erfordert neben Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch das Orientierungsvermögen des erfahrenen Alpinisten. Denn die weitere Route verläuft größtenteils durch unwegsames Schrofengelände, auf Karten als Plattig oder Oberplattig eingezeichnet.
Hochplattig von West nach Ost | ||
Gipfel | Synonym | Höhe über NN |
---|---|---|
Westgipfel | Westeck | 2749 m |
Mittelgipfel | Hauptgipfel | 2768 m |
Ostgipfel | Signalgipfel | 2698 m |
Vom Oberplattig gelangt man zum Gipfelgrat durch eine der entsprechenden Rinnen (siehe Berichte unten). In den verschiedenen Berichten zur Besteigung des Hochplattigs wird vor dem brüchigen Fels insbesondere im Gipfelbereich gewarnt. Der noch relativ einfachste Gipfel ist von der Südseite aus der Ostgipfel. Hier angekommen wird nicht selten auf den Weiterweg entlang des Grats zum Hauptgipfel verzichtet. Haupt- und Ostgipfel des Hochplattigs sind mit spartanischen Holzkreuzen versehen.
Bei den theoretisch existierenden Varianten zur Besteigung ist von verrosteten, nicht mehr benutzbaren Drahtseilversicherungen zu lesen. Auf Seiten des Alpenvereins fallen die Schlagworte ernsthafte Bergtour, Steinschlaggefahr, Klemmblock im Kamin, wenn man als Startpunkt das Alplhaus bzw. die Neue Alplhütte wählt.
Die Besteigung von der Breitenkopfhütte aus über die Nordwand - ohnehin fast nie praktiziert - wird anscheinend häufiger abgebrochen als durchgeführt. Alle bisher genannten Aufstiege zum Hochplattig erreichen laut verschiedener Literatur den Schwierigkeitsgrad II, am Grat bei wenigen Autoren auch III. Noch exotischer ist der Aufstieg via Alplscharte mit Schwierigkeitsgrad IV+ laut Alpenverein.
Fotos
- Hochplattig von Obermieming, also von Süden
- Etwas näher
- Noch näher
- Gachen Blick in Richtung Oberplattig
- Oberplattig gequert
- Gipfelkreuz am Ostgipfel
- Blick vom Ostgipfel zum Hauptgipfel
- Am Grat, Blick zum Hauptgipfel
- Gipfelkreuz am Hauptgipfel
- Gipfelkreuz am Hauptgipfel II
- Hochplattig aus Richtung Wankspitze
- Hochplattig von Südosten
- Nordwand im Winter, großenteils vom Breitenkopf verdeckt
- Ski extrem im Winter, Südmassiv
Berichte
- Aufstieg zum Ostgipfel via Gachen Blick
- ebenso, mit Ergänzungen zum Hauptgipfel
- Derselbe Autor wie beim vorherigen Link, leicht veränderter Text
- Nord-Süd-Überschreitung des Hochplattigs (Bericht in vorigem Link rät davon ab!)
- Hauptgipfel via Gachen Blick, diesmal direkt & ohne Ostgipfel
- Foren-Diskussion «Einsamer Hochplattig»